Hauptinhalt

Einsparungen bei den Gesundheitskosten

Die gesundheitspolitischen Prioritäten des Bundesrates – formuliert in der Strategie «Gesundheit2030» – sehen eine Verbesserung der medizinischen Behandlungen und eine Dämpfung der Kostenentwicklung vor. Diverse Massnahmen tragen dazu bei, die stetig steigenden Gesundheitskosten zu dämpfen:

Mittels Health Technology Assessment (HTA) wird die Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit einer medizinischen Leistung umfassend und transparent dargelegt. Diese wissenschaftlichen Ergebnisse können dazu beitragen, nicht wirksame oder nicht wirtschaftliche Leistungen in der Vergütungspflicht zu limitieren oder zu streichen. Eine Reduktion solcher Leistungen erhöht die Qualität des Gesundheitswesens und verringert die Kosten. Seit 2017 hat das BAG 28 HTA-Berichte veröffentlicht, die zu direkten Einsparungen in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) von bis zu 75 Millionen Franken pro Jahr geführt haben. Aktuell sind weitere 24 HTA-Projekte im Gange. In den nächsten ein bis zwei Jahren kann mit einem direkten Einsparpotenzial für die OKP von mindestens 60 Millionen Franken gerechnet werden.

Ausserdem wird per 1. Januar 2024 die Preisbildung von gewissen Generika und Biosimilars angepasst und die Kostenbeteiligung der Patienten beim Bezug teurer Originalpräparate erhöht. Grundsätzlich beträgt der Selbstbehalt 10 Prozent der die Franchise übersteigenden Kosten. Arzneimittel werden aber mit einem Selbstbehalt von 20 Prozent statt 10 Prozent belegt, wenn sie im Vergleich zu wirkstoffgleichen Arzneimitteln zu teuer sind. Dieser «erhöhte» Selbstbehalt wird neu mit der Revision der Verordnung auf 40 Prozent festgelegt. Wenn medizinische Gründe gegen die Abgabe eines Generikums sprechen, kann weiterhin ein teureres Originalpräparat ohne erhöhten Selbstbehalt bezogen werden, aber das muss mit konkreten Fakten nachgewiesen werden. Damit wird der Anreiz geschaffen, vermehrt günstigere Generika und Biosimilars zu beziehen. Das Einsparpotenzial dieser Massnahmen wird auf rund 250 Millionen Franken jährlich geschätzt.

Wer ein Generikum verwendet, trägt aktiv dazu bei, die Gesundheitskosten zu dämpfen. Auf der neutralen und unabhängigen Medikamentenplattform mymedi.ch lassen sich Medikamente und deren Preise vergleichen sowie Informationen zum Inhalt und zur Anwendung eines Medikaments abrufen.

Christian Scharpf
Geschäftsleiter
Agrisano